Wie etablierte Marken effektiv mit Start-ups zusammenarbeiten
Die digitale Transformation erfordert neue Partnerschaften und einen Blick über den Tellerrand. Das ist leichter gesagt als getan. Die Partnerschaft zwischen Vileda Professional, der Haushalts- und Reinigungsmarke von Freudenberg, und FacilityApps ist ein Best-Practice-Beispiel für eine Win-Win-Beziehung zwischen einem etablierten Unternehmen und einem unabhängigen Startup.

Die Geschichte von Vileda Professional - Verstehen, dass man nicht alles selbst machen kann
Im Gegensatz zur Geheimniskrämerei und Silo-Mentalität traditioneller Innovationsprozesse in Unternehmen beschreibt der Begriff "Open Innovation" die strategische Nutzung von Informationen und Innovationen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens, einschließlich kreativer Kunden, Gemeinschaften, Lieferanten, Hochschulen und Start-ups.
Die Geschichte der Open-Innovation-Initiative von Vileda beginnt mit einem Moment der Reflexion, den viele Unternehmen zu Beginn ihrer Transformationsreise erleben. Im Jahr 2014 erkannte Vileda, dass es mehr braucht als nur bessere Materialien und effizientere Reinigungsmethoden, um die Rentabilität seiner wichtigsten Kundengruppe - der professionellen Gebäudereiniger - zu steigern.
Die Verwaltung dezentraler Arbeitskräfte ist nach wie vor der Hauptschmerzpunkt und bietet den größten Hebel zur gleichzeitigen Verbesserung von Effizienz und Qualität. Zu den Maßnahmen gehören die Digitalisierung aller papierbasierten Aktivitäten sowie die Einführung digitaler Reinigungspläne und Qualitätsmanagementprozesse, um nur einige zu nennen.
Dieses Problem wurde mit einem ganzheitlichen Ansatz gelöst, der leistungsstarke Lösungen mit Software und IoT kombiniert. Manfred Zielbauer, Director of Business Development bei Vileda, erinnert sich an die ersten Berührungspunkte mit dem Startup FacilityApps und dessen Angebot:
Manfred Zielbauer: "FacilityApps passte perfekt zu uns: Die Idee war, Gebäudereinigern eine Cloud-basierte Softwarelösung anzubieten, mit der sie ihren Betrieb im digitalen Zeitalter besser managen können. Das war genau das Produkt - und auch die technische Kompetenz und die Entwicklungsressourcen -, die Vileda Professional fehlten.
Schöpfen Sie Ihr Potenzial durch Innovation von außen nach innen voll aus.
In seiner Funktion als Director of Business Development bei Vileda hat Manfred Zielbauer die Outside-in-Partnerschaft mit dem Startup FacilityApps gestaltet.
Vileda erkannte schnell, dass dieser neue "Outside-in-Innovation"-Ansatz, bei dem externes Fachwissen in den Innovationsprozess eines Unternehmens eingebracht wird, einen starken Einfluss auf die Unternehmenskultur hatte: "Am Anfang unserer Beziehung gab es einen Zusammenprall der Kulturen: Konzerne gegen Start-ups, Old Economy gegen New Economy, Tradition gegen Agilität.
Wir waren uns sehr unsicher, ob wir uns auf ein unabhängiges Start-up einlassen sollten und welche Vorteile es bieten könnte. Als Familienunternehmen und traditioneller Konzern waren wir in unserem ganz eigenen 'Nicht-erfunden-hier-Syndrom' gefangen".
Um diese Hindernisse zu überwinden. Vileda musste sich zunächst eingestehen, dass es dem Unternehmen an internem Fachwissen und Entwicklungsressourcen für eine eigene, umfassende IoT-Lösung fehlte. Nach dieser Neuausrichtung der internen Denkweise. Gepaart mit einem starken Gefühl für den dringenden Handlungsbedarf. Das Unternehmen verpflichtete sich bald auf allen Ebenen, die Digitalisierung als neue Geschäftsmöglichkeit zu betrachten.
Vielversprechende Ergebnisse
Die Ergebnisse des Outside-In-Ansatzes von Vileda bei der Innovation sind bereits sehr vielversprechend. "Die starke Partnerschaft mit FacilityApps wird es uns ermöglichen, unser Ziel zu erreichen: die Realisierung einer intelligenten IoT-Lösung, die Daten von Sensoren, Menschen und Maschinen kombiniert, um die routinemäßige Wartung in einen Reinigungsservice auf Abruf umzuwandeln", sagt Herr Zielbauer.
"Für Vileda hat dieses neue Geschäftsmodell des Softwareverkaufs zu einer Reihe neuer Erkenntnisse geführt. Eine davon ist, dass neue Einnahmequellen ein neues Denken und neue Prozesse erfordern. Eine andere ist, dass es in Zukunft entscheidend sein wird, Daten und Erkenntnisse über die Nutzung unserer Produkte zu haben. Unsere Partnerschaft mit FacilityApps ist immer noch eine Beziehung mit einem unabhängigen, externen Partner. Das kann zu Unsicherheiten führen, aber es hilft auch, Geschwindigkeit und Flexibilität zu bewahren."
Bewährte Verfahren für erfolgreiche Partnerschaften mit Start-ups
Was können andere Unternehmen von Vileda lernen, wenn sie sich in Richtung Digitalisierung und IoT bewegen? Was ist die beste Vorgehensweise für Unternehmen, die eine Partnerschaft mit Start-ups eingehen wollen? Herr Zielbauer fasst die wichtigsten Erkenntnisse wie folgt zusammen:
1. Startups haben mit Unsicherheiten zu kämpfen. Große Unternehmen haben umfangreiche Prozesse aufgebaut, um Unsicherheiten zu beseitigen und Risiken zu verringern. Um Barrieren zu überwinden und "das Komfortniveau der Unternehmensbeteiligten zu erhöhen", sollten Unternehmen:
- Zunächst ein kleines, genau definiertes, isoliertes Pilotprojekt mit geringem Risiko, aber realen potenziellen Ergebnissen konzipieren
- Reduzierung der Zahl der Entscheidungsträger auf ein Minimum
- Bereitstellung eines separaten, zweckgebundenen Budgets für Pilotprojekte
- Definition des Erfolgs des Pilotprojekts und Vereinbarung von Schlüsselkennzahlen
2. Einrichten von Schlüsselkontakten auf beiden Seiten, die als Brücke, Übersetzer oder Vermittler zwischen dem Startup-Team und dem Unternehmen fungieren.
3. Sichern Sie sich das Engagement der obersten Führungsebene; legen Sie langfristige Ziele und Leistungsindikatoren fest und messen Sie diese dann entsprechend.
4. Haben Sie den Mut, gemeinsam neue Wege zu gehen; es lohnt sich!
Quelle: Bosch-Blog IOT

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